Der erste Teil einer vierbändigen Trilogie
Tja, wo fange ich nur an, wenn ich mich nicht einmal mehr daran erinnern kann, wo ich aufgehört habe? Da ich gerade mit einer dicken Grippe und Fieber flach liege, habe ich endlich mal genug Zeit das herauszufinden.
Ich hab mit Schrecken festgestellt, dass mein letzter Eintrag schon mehr als zwei Monate her ist und es ist so einiges passiert in der Zwischenzeit. Also holt euch schon mal eine Tasse Tee und macht es euch gemütlich, das hier könnte etwas länger dauern.
Fangen wir einmal ganz von vorne an... Am letzten Februarwochenende habe ich mich mit Jessica nach Alexandria aufgemacht, einer kleinen historischen Stadt direkt am Potomac, südlich von DC. Bei Sonnenschein und 20 Grad haben ein bisschen die Altstadt und den Hafen erkundet und den Abend in einem der vielen kleinen Restaurants ausklingen lassen.







Am Wochenende danach hatten wir eine Tour im Kapitol, welche eher enttäuschend war, da die Kuppel im Moment renoviert wird und dementsprechend wenig zu sehen war.



Im Anschluss haben Jessica und ich uns die Library of Congress angeguckt, welche durch einen Tunnel mit dem Kapitol verbunden ist. Dort hatten wir auch noch einmal eine Tour, die wirklich interessant war, da es viele deutsche Dinge zu entdecken gab, wie zum Beispiel die Gutenberg Bibel.





Eine Woche später war auch schon Spring Break und da der Große nach Indien geflogen ist, waren nur der Kleine, meine Gastmutter und ich Zuhause und hatten eine relativ entspannte Woche mit super Wetter. Wir haben ein paar Ausflüge nach DC gemacht und uns dort die Renwick Gallery angeguckt, eine wirklich interessante Kunstausstellung, mit wenigen, aber beeindruckenden Ausstellungsstücken.





Natürlich haben wir uns auch die Cherry Blossoms, für die DC ja sehr bekannt ist, am Tidal Bassin angeguckt, welche dieses Jahr ziemlich früh waren. Es war ein wunderschöner Anblick, aber leider war alles überlaufen mit Touristen und es war ein einziges Geschiebe. Trotzdem habe ich mich an diesen Tagen noch ein bisschen mehr in DC verliebt und die Zeit sehr genossen.





Am Freitag kam auch schon Fredericke und Jenny mit dem Bus aus New York. Meine Gastmutter hatte mir extra frei gegeben, damit ich die beiden an der Union Station abholen kann. Eigentlich wollte ich die beiden überraschen, aber durch einige Kommunikationsprobleme haben wir uns verpasst und die beiden standen an der Metro während ich noch in DC war. Dennoch war die Freude riesig als wir uns dann endlich wieder gesehen haben! Den Abend haben wir mit kochen und reden verbracht und meine Gastmutter hat die beiden eingeladen, die Woche bei uns zu schlafen. Am Samstag ging es erstmal, wie es sich für Amerika gehört, shoppen. Damit haben wir auch fast den ganzen Tag verbracht. Am späten Nachmittag haben wir uns dann mit Helene und Jessica zum Eierfärben getroffen, weil ja Sonntag Ostern war und da weder meine Gastfamilie, noch Jessicas Ostern feiert, haben wir uns kurzerhand entschlossen unser eigenes kleines Osterfest zu schmeißen.



Dazu hatten wir uns schon vorher mit deutschen Lebensmitteln aus dem German Store eingedeckt.



So hatten wir ein kleines bisschen Heimat zu Ostern und wir haben es alle sehr genossen.
Sonntag gab es die obligatorische DC Tour für Jenny und Fredericke, wobei die Cherry Blossoms natürlich nicht fehlen durften. Dieses Mal waren sie sogar noch etwas schöner als beim ersten Mal.



Am Abend kam dann mein ganz persönliches Highlight: WWE Road to Wrestle Mania im Verizon Center! Ich bin froh, dass die beiden und Jessica sich überreden lassen haben mit mir zu kommen und letztendlich hatten alle Spaß. Die Stimmung war super und ich hätte nie gedacht einmal live bei der Show zu sein, die man sonst immer nur im Fernsehen sieht. Alle bekannten Wrestler waren da und das USA Feeling war perfekt. Den Abend werde ich wohl nie vergessen. Danke, dass ihr dabei ward!



Die folgende Woche musste ich leider wieder arbeiten und Fredericke und Jenny haben sich alleine nach DC aufgemacht. Dennoch hatten wir noch einige nette Abende und Morgen. Eine super Zeit! Donnerstag ging es für die beiden schon wieder nach Hause. Gegen 15 Uhr habe ich sie zum Flughafen gebracht und verabschiedet, nur um drei Stunden später wieder hinzufahren und Jessi abzuholen. Ich war super aufgeregt und als wir uns endlich gesehen haben, musste ich doch tatsächlich vor Freude weinen!
Freitag musste ich noch arbeiten, aber den Morgen habe ich genutzt um ihr ein bisschen die Umgebung zu zeigen und abends kam auch schon Papa. Samstag ging es los mit einer Tour durch das Weiße Haus von meinem Gastvater und danach haben wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten in DC abgeklappert.





Nachmittags ging es erstmal nach Hause, für den West Wing umziehen, da dort eine gewisse Kleiderordnung herrscht. Die Tour was super interessant, da nicht jeder in den West Wing kommt, doch Dank meines Gastvaters konnten wir uns sogar das Oval Office angucken. Verrückt das alles mal live zu sehen, aber leider durfte man, wie zu erwarten, keine Fotos machen. Zum Abschluss haben wir noch einen Blick in den Presseraum, in dem Obama immer seine Reden hält, geworfen. Am nächsten Tag ging es für uns nach Georgetown, wo wir uns aber nicht allzu lange aufgehalten haben, da es wirklich kalt war. Also haben wir uns ins Auto gesetzt und ich habe den beiden noch einmal Vienna und Umgebung gezeigt. Montag wollten wir uns eigentlich noch einmal die Cherry Blossoms angucken, von denen war aber leider nichts mehr übrig, also haben wir uns auf zum Kapitol und der Library of Congress gemacht. Nachmittags ging es zur Mall eine Runde shoppen, wo wir uns dann auch bis abends aufgehalten haben. Dienstagmorgen, sind wir nach einem ordentlichen Frühstück zum Flughafen gefahren, wo wir eine Menge Wartezeit hatten, da wir etwas zu früh waren und unser Flieger etwas zu spät.
Zunächst ging es einmal nach Detroit, wo unser Anschlussflug mit mehr als zwei Stunden Verspätung auf sich warten ließ...
Gegen 19 Uhr (mit3 Stunden Zeitverschiebung) sind wir dann endlich in San Francisco angekommen und eine Stunde später auch im Hotel, welches direkt am Fisherman's Wharf lag. Nach einem kleinen Abendessen, sind wir alle auch schon relativ schnell tot ins Bett gefallen. An meinem Geburtstag haben wir uns, nach einem netten Frühstück, aufgemacht die Stadt etwas zu erkunden. Da unser Hotel direkt am Wasser lag und man sogar die Golden Gate Bridge und Alcatraz sehen konnte, ging unser erster Gang natürlich dort hin.





Das Wetter war so gut, dass wir uns erstmal einen schönen Sonnenbrand geholt haben. Weiter durch Fisherman's Wharf ging es zum bekannten Pier 39, der aussieht, wie aus einem Film.



Danach haben wir uns China Town etwas angeguckt und sind mit den berühmten Cable Cars gefahren.





Abends gab es dann noch auf meinen Wunsch hin Sushi und ich muss sagen, ich hatte einen super Geburtstag, auch so weit weg von Zuhause!
Donnerstag sind wir relativ zeitig aufgestanden, da wir zum Yosemite National Park fahren wollten, der gut 3 Stunden von San Francisco entfernt ist.



Wir hatten ein Auto gemietet und allein schon auf dem Weg dort hin, haben wir teilweise wunderschöne Landschaften gesehen. Für den Rest lasse ich einfach mal nur die Bilder sprechen.









Es ist unglaublich, wie divers die Natur in den USA ist und vor allem die National Parks sind sehr beeindruckend!
Am letzten Tag haben wir noch einen kleinen Roadtrip auf dem Highway 1, an der Küste von Kalifornien runter gemacht. Leider hatten wir nicht allzu gutes Wetter, aber die Aussicht, die man auf den Pazifik hat, ist einfach unbeschreiblich!





Gegen Nachmittag sind wir dann in Monterey angekommen, einer kleinen Stadt direkt am Wasser, mit einem sehr bekannten Aquarium, welches wir uns dann auch angeguckt haben. Einmal an der West Coast, muss man natürlich auch In 'n Out Burger probiert haben, wo es uns abends hinverschlagen hat, aber ich kann euch sagen, es ist den Hype nicht wert.
Samstag war die nächste Station, nach dem Frühstück, nur noch der Flughafen. Mein Flug ging als erstes, aber natürlich mal wieder mit Verspätung, da Obama mit der Air Force One auf meinem Gate gelandet ist, und alles lahm gelegt hat. Für Jessi ging es ein paar Stunden später nach Mexiko und für Papa nach Hause. Wir hatten eine wunderschöne Woche, die ich bestimmt nie vergessen werde!
Zurück ein DC, kam eine nicht allzu spannende Arbeitswoche und ich habe eigentlich nur die Tage bis Freitag gezählt, da dann Jessi wieder kam. Samstag sind wir nur ganz langweilig shoppen gegangen und ich hab ihr ein paar typisch amerikanische Läden gezeigt. Am Abend haben wir uns mit Helene zusammen, auf nach Alexandria gemacht, da wir dort ein LCC Meeting hatten, welches dieses Mal eine Ghosttour durch die alte Hafenstadt war. Zwar bin ich kein Fan von irgendwelchen Geistergeschichten, aber die Tour war echt gut gemacht.
Sonntag war so gutes Wetter, dass wir uns entschieden haben, den Tag in DC zu verbringen und uns die Renwick Gallery und Dupont Circle, sowie Adams Morgan anzugucken, bis Jessi auch schon wieder zum Flughafen musste.
Am darauffolgenden Wochenende musste ich mal wieder zum College, was allerdings ganz angenehm war, da die Classes draußen, mit viel Bewegung waren. Jetzt habe ich also auch endlich den schulischen Teil hinter mir (nach einem Batzen an Hausaufgaben) und mein Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Kaum zu glauben, dass ich schon seit über neun Monaten in den USA bin. Die Zeit vergeht einfach super schnell und mir graut es schon ein bisschen vor dem Abschied, aber natürlich freue ich mich auch riesig auf Zuhause und meine Familie und Freunde.
Vielleicht kommt der nächste Blog ja mal früher, als in zwei Monaten...

Bis dahin, genießt den Frühling!




kasimi am 04.Mai 16  |  Permalink
Hitchhikers Guide... ;-)
Tolle Zeit!
Das klingt alles wie ein fortwährendes Abendteuer. Etwas einmaliges, unbeschreibliches und sehr wertvolles!
Genieße jeden Tag, jede Sekunde!
Und fürchte nicht den Abschied, denn er beschließt nicht nur die Gegenwart sondern öffnet auch die Tür in die Zukunft!