Montag, 9. November 2015
Kategorie: Nett to know
Diese Woche bin ich mal etwas früher mit meinem Blogeintrag dran, da ich schon mehrfach freundlich darauf hingewiesen wurde, dass ich mich noch gar nicht zu Halloween geäußert habe. Außerdem wollte ich euch mal ein bisschen von meinem Arbeitsalltag erzählen, da ich davon bisher noch gar nicht berichtet habe. Na dann fangen wir mal an...
Ich hatte mir schon einige Wochen zuvor ein Kostüm für Halloween bei Amazon bestellt. Da mein jüngstes Gastkind sehr an griechischer Mythologie interessiert ist, hat er mich auf die Idee gebracht mich als griechische Göttin zu verkleiden und das Kostüm war auch einigermaßen erschwinglich. Ich muss zugeben, dass das ganze Verkleiden nicht so mein Ding ist und ich deswegen nicht wirklich auf den 31.10. wartete. Mit 3 weiteren Aupairs war geplant in Georgetown feiern zu gehen. Das einzige, was ihr zu diesem Abend wissen ist, dass wir ein Uber nach Georgetown genommen haben, um dann 30 Minuten vor einem Club zu stehen, in den wir schlussendlich nicht mehr reingelassen wurden. Ich präsentiere: Mein Halloween in den USA. Ein totaler Reinfall! Das einzig wirklich Gute an dem Abend, waren die ganzen tollen Kostüme, die man auf den Straßen gesehen hat. Meins kann man hier leider nicht allzu gut erkennen...



Am nächsten Tag hatten wir schon wieder eines unserer monatlichen Aupairtreffen. Dieses Mal auf einer Farm, ungefähr 20 Minuten von hier entfernt. Dort ging es zunächst einmal auf eine kleine Rundfahrt auf einem Traktoranhänger. Danach machten wir es uns mit Marshmellows, Schokolade und Crackern (sogenannten Smores) am Lagerfeuer gemütlich. Lange hielten wir es jedoch nicht aus, da der Hunger sich breit machte. So entschieden zwei andere Aupairs und ich uns, in einem kleinen Diner Abend zu essen, wo es total leckere Milkshakes gab.





Auf der Farm haben wir als Geschenk noch einen kleinen Kürbis bekommen, welchen ich im Laufe der Woche noch ein kleinen wenig dekoriert habe.



Meistens berichte ich euch nur, was ich während meiner Wochenenden mache, deswegen möchte ich jetzt einfach mal kurz von meinem Arbeitsalltag als Aupair berichten, da dies ja hauptsächlich mein Leben hier bestimmt. Meine erste Schicht beginnt um 6 Uhr morgens. Ja, richtig gehört, da stehe ich nicht erst auf, sondern fange schon an! Meistens räume ich zuerst die Spülmaschine aus und fange danach an, die Schulsnacks für die Kids vorzubereiten. Um 6:30 wecke ich die beiden, wobei ich es beim Großen häufig schwer habe. Nicht selten kommt es vor, dass ich ihn drei mal wecken muss, ehe er endlich aufsteht und den Bus verpasst. Nachdem ich beiden Frühstück gemacht habe, checke ich ihre Zimmer und das Badezimmer und helfe dem Kleinen sein Bett zu machen. Während der Große schon längst aus dem Haus ist, packen Naveen und ich alle Schulsachen für den Tag zusammen und gehen um 8:00 Uhr gemeinsam zur Bushaltestelle. Danach habe ich bis 14:00 Uhr frei und gehe in der Zeit gerne zu Sportkursen oder mit Freunden zu Starbucks oder der Mall. Wenn meine zweite Schicht um 14:00 Uhr beginnt, fange ich meistens an schon mal das Abendessen vorzubereiten. Um 15:45 Uhr mache ich mich dann langsam auf, um den Kleinen vom Bus abzuholen und bereite ihm, Zuhause angekommen, einen kleinen Snack zu. Es ist immer ein kleiner Kampf ihn dazu zu bringen seine Hausaufgaben zu machen, und häufig schiebt er es auf bis nach dem Abendessen, welches ich gemeinsam mit meiner Gastmutter mache. Dienstag und Donnerstag haben die Kids abends immer noch Nachhilfe, was den Tag etwas stressiger gestaltet, da wir mit allem etwas früher fertig sein müssen. Freitag ist mein Lieblingstag, da Adi nachmittags Gesangsunterricht hat, wo ich ihn immer hin begleite. Neben Dinner vorbereiten und Wäsche waschen, ist das mein einziger Job für den Tag, was sehr entspannt ist. Aktivitäten, die auch zu meiner Arbeit gehören, aber nicht jeden Tag anstehen, sind zum Beispiel mit den Kids zur Mall fahren, ihnen bei Schulprojekten helfen oder gerne auch mal backen...



Mein Arbeitstag endet um 20:30 Uhr. Meistens bin ich dann so kaputt, dass ich nur noch mit Adi Serien gucke oder lese und dann schnell ins Bett falle, denn der nächste Tag beginnt ja schon wieder um 6:00.

Das Gute ist, dass ich, im Gegensatz zu vielen anderen Aupairs, jedes Wochenende frei habe. Dieses Mal habe ich mich mit Helene auf nach Georgetown gemacht, da es mir dort an Halloween, abgesehen von dem verkorksten Abend, sehr gut gefallen hat. Georgetown ist heute ein Stadtteil von Washington D.C., wurde aber schon 40 Jahre früher gegründet. Es handelt sich um eines der teuersten Wohnviertel, welches sich architektonisch stark vom Rest D.C.'s unterscheidet. Wenn man durch die Straßen läuft hat man das Gefühl, in den Niederlanden gelandet zu sein. Viele kleine bunte Häuser säumen die Wege und ein Kanal verläuft mitten durch. Ein wunderschöner Anblick!





Leider war ich nicht im Stande dieses Bild zu drehen. Ich hoffe, ihr könnt es trotzdem erkennen!

Unser Weg führte uns, nach einem kleinen Zwischenstop in einem Irish Pub, zur Georgetown Universität. Der Campus war ein riesiges Gelände, mit allen möglichen Arten von Sportplätzen, Essenmöglichkeiten und sogar einem Friedhof! Es war genau wie man sich das Uni- Leben in den USA vorstellt. Da spielt man schon mit dem Gedanken in den USA zu studieren, wenn man allerdings die Preise sieht, verwirft man das ganz schnell.



Leider hat uns der nicht aufhörende Regen den Tag etwas verdorben und wir entschieden uns gegen Nachmittag, die Metro zurück zu nehmen und zur Mall zu gehen. Dieses Mal nicht die typische, in der wir sonst immer sind und wahrscheinlich schon auswendig kennen, sondern eine ca. 20 min entfernt. Zu meiner Überraschung war dort alles schon weihnachtlich hergerichtet. Sogar Santa war schon da um mit den Kindern Fotos zu machen.



Auch wenn mir das doch etwas zu früh war, muss ich zugeben, dass ich durch die ganzen Weihnachtssachen, auch in den Läden, dann schon ein bisschen in Weihnachtsstimmung gekommen bin und mittlerweile fleißig Ausschau halte, womit ich meinen Liebsten in Deutschland eine Freude zu Weihnachten machen könnte. Leider ist das ganz schön viel, aber lasst euch überraschen!



Donnerstag, 29. Oktober 2015
Fall is here
Ja, auch hier wird es so langsam Herbst, auch wenn wir zwischendurch noch ab und zu mal um die 27 Grad haben. Ich muss aber dennoch sagen, dass ich noch nie einen schöneren Herbst als in den USA gesehen habe. Schon vor 2 Jahren, als ich mit Papa und Britta den kleinen Roadtrip von New York zu den Niagara Fällen gemacht habe, sind mir die wunderschön gefärbten Blätter aufgefallen, was ich zuvor, in Deutschland, noch nie so gesehen hatte. Diese Bilder haben sich so eingebrannt, dass ich es kaum erwarten konnte, bis meine Lieblingsjahreszeit auch endlich mal in Virginia ankommt.
Herbst steht in den USA für Halloween. Ich hab schon einige verrückt dekorierte Häuser gesehen, zum Beispiel mit aufblasbarer, zweimeterhohen Riesenkatze, die sich bewegt. Die erste Deko an unserem Haus hing schon Ende September und ist, meiner Meinung nach, ganz schön kitschig.



Natürlich musste ich mir auch ein Kostüm besorgen, denn ohne geht hier gar nicht, auch wenn meine Pläne für Halloween noch nicht allzu konkret sind. Morgen findet in Vienna eine große Halloween Parade statt, die ich zu gern sehen würde!
Aber erstmal 2 Wochen zurück geblickt...
Vorletztes Wochenende war ich mal wieder in ... Washington! Wie könnte es anders sein? Dieses Mal jedoch, habe ich mir mit Helene mal nicht den typischen Touristenkram angeguckt. Nein, wir haben uns etwas tiefer in die Stadt getraut und wunderschöne Fleckchen gefunden. Unsere Erkundungstour begann am Dupont Circle. Von dort aus haben wir uns mit einem Pumpkin Spice Latte in der Hand auf den Weg gemacht, runter die P Street. Dort gab es einige beeindruckende Häuser und man hatte nicht das Gefühl in der Hauptstadt der USA zu sein, da alles so gemütlich und friedlich aussah.



Auf dem Weg sind wir auf einen kleinen Flohmarkt gestoßen mit vielen Antiquitäten. Nach einem kurzen Bummel sind wir weiter zur 14th Street, wo es einige süße Läden gab und viele Cafés. Uns wurde eine kleine Bäckerei empfohlen, wo wir uns erstmal einen Red Velvet Cupcake gönnten. Weiter machten wir uns auf zu Adams Morgan, ein kulturell buntgemischtes Viertel mit vielen Bars und Restaurants. Und genau so sieht es auch aus. Viele bunte Häuser und tolle Läden. Definitiv eines meiner Lieblingsviertel in D.C. und einen Besuch wert!



Beim Mittagessen hörten wir von einem Lichterfest, das am gleichen Abend in D.C. stattfinden sollte, woraufhin wir uns entschieden, noch so lange zu bleiben. Um die Zeit bis dahin rumzukriegen, hat es uns dann doch noch einmal zu den Touristen Hotspots gezogen, was sich jedoch sehr gelohnt hat, da wir pünktlich zum Sonnenuntergang da waren und die Monuments wunderschön beleuchtet wurden.







Um 7 wurde das Lichterfest "Light the Night" eröffnet, welches ganz im Zeichen der Unterstützung von Krebskranken stand. Es gab Live-Musik und die vielen Laternen sahen atemberaubend aus.





Am Sonntagmorgen machten meine Gastfamilie und ich uns auf nach Winchester, was eine gute Stunde entfernt ist, um auf einer Plantage Äpfel zu pflücken. Winchester hat eine wunderschöne historische Altstadt und ist im Gegensatz zu Vienna sehr ländlich. Die Umgebung war genau wie man sich "the country" vorstellt: Häuser mit Veranda auf riesigen Besitztümern, abgegrenzt durch einen weißen Zaun. Sehr beeindruckend!
Die Plantage, auf der wir Äpfel pfücken waren, hatte auch einen kleinen netten Hofladen, wo wir uns noch mit Honig und Apple Cidre eindeckten.







Die anschließende Woche verlief uninteressant, bis auf das monatliche Aupair Meeting, welches dieses Mal im Volunteer Fire Department stattfand. Wir wurden in Sachen Fire Safety noch einmal unterrichtet und bekamen eine kleine Führung durch das Department.
Sonntag ging es für mich wieder in Richtung Winchester, genauer gesagt nach Shenandoah. Also aufs Land! Mit zwei australischen Aupairs habe ich mir dort eine der zahlreichen Tropfsteinhöhlen, die es hier in der Nähe gibt, angeguckt. Für mich war es das erste Mal, dass ich in einer Höhle war (soweit ich mich erinnern kann). Es war ein toller Anblick. Was mir jedoch nicht allzu gut gefallen hat war, dass alles so bunt beleuchtet war. Meiner Meinung hat das das Natürliche der Höhle etwas zerstört. Aber urteilt selbst...





Unsere Tour dauerte ungefähr eine Stunde, weshalb wir uns danach noch entschieden den Skyline Drive zu nehmen, was eine Straße durch den Shenandoah National Park ist, von welcher man einen unglaublichen Blick über die Umgebung hat. So hatten wir die Chance den Indian Summer noch einmal in seiner ganzen Schönheit zu sehen und der Stadt für einen Tag zu entkommen. Wir alle haben das sehr genossen!











So jetzt muss ich aber Schluss machen, da jetzt die Debatte der kandidierenden Republikaner im Fernsehen kommt, welche ich mit meiner Gastmama gucke. Ich könnte gar nicht aufhören über Trump zu lachen, wenn es nicht so traurig wäre, dass er seine Äußerungen doch tatsächlich ernst meint.
Und damit wünsche ich euch noch eine tolle Woche!



Sonntag, 11. Oktober 2015
Besser spät als nie!
Hallihallo, an euch Lieben in Deutschland!
Ich weiß es ist schon etwas länger her, dass ich mich gemeldet habe, sodass mich schon besorgte Nachrichten erreicht haben, ob denn alles in Ordnung sei.
ich kann euch alle beruhigen, denn der einzige Grund warum dieser Blogeintrag so lange auf sich warten ließ, ist nur, dass nicht allzu viel in den letzte Wochen passiert ist. Fangen wir einmal mit dem Wochenende vor 2 Wochen an...
Mit zwei anderen Aupairs aus Deutschland hatte ich geplant mal wieder zum Baseball zu gehen, sowie den National Harbor in Maryland anzugucken. Mit der Metro ging es um 2:00 Uhr zum Stadion und kaum zu glauben, aber das war das erste mal, dass ich pünktlich zu Spielbeginn da war. Premiere! Auch hier in DC/Virginia wird es langsam Herbst (obwohl wir gestern mal wieder 27 Grad hatten) und da das Spiel in die Verlängerung ging, saßen wir dort bis ca. 8 Uhr während wir uns den Arsch abgefroren haben. Natürlich musste es dann auch noch anfangen zu regnen, woraufhin wir uns entschlossen haben, National Harbor, dann doch auf den folgenden Tag zu verschieben. Zum Trost haben die Nationals zum Glück gewonnen.



Sonntag ging es also zum National Harbor. Vorher mussten wir jedoch dem Weißen Haus noch einmal einen Besuch abstatten, da eines der beiden Mädels sich für Rematch entschieden hatte (das heißt man ist auf der Suche nach einer neuen Gastfamilie, da man mit der momentanen Probleme hat. Im Rematch hat man zwei Wochen Zeit eine neue Familie zu finden, ansonsten muss man das Land verlassen. Glücklicherweise hat sie auf anhieb eine passende gefunden, was aber auch bedeutet, dass sie mich am Montag schon verlässt) und bisher noch nicht dort war. Zur gleichen Zeit war Turkish Festival in DC, wo es viel gutes Essen und wunderschöne Selbstgemachte Dinge gab. Ich habe prompt Lust auf einen Lamacun bekommen, da ich schon sehr lange keinen mehr hatte. 10$ waren mir dann aber doch etwas zu happig! Weiter ging es zum Kapitol, was leider sehr enttäuschend, eine riesige Baustelle ist und wahrscheinlich auch nicht mehr fertig wird, bevor ich wieder nach Hause fliege.



Gegen Abend haben wir uns dann mit Metro und später mit Bus, auf zum National Harbor gemacht, was etwas gruselig war, da wir durch sehr ärmliche und nicht wirklich vertrauenserweckende Viertel gefahren sind. Es war erschreckend zu sehen, dass die Bevölkerung dort fast ausschließlich aus Dunkelhäutigen bestand, was einen noch immer deutlichen Unterschied zwischen verschiedenen Hautfarben demonstriert.
Nach einer Stunde sind wir angekommen und es hat sich wirklich gelohnt! Der Harbor ist relativ klein und im Sommer ist eine Kinoleinwand aufgebaut, auf der jeden Sonntag ein Film gezeigt wird. Ein Riesenrad bestimmt das Bild des Hafens, welches bei Nacht wunderschön beleuchtet ist. Da es ein sehr lauer Abend war haben wir einen kleinen Spaziergang am Wasser entlang gemacht und uns später noch ein unglaublich leckeres Eis bei Ben & Jerry's gegönnt.



Letztes Wochenende ging es wieder nach DC. Diesmal jedoch mit 3 anderen Aupairs. Eine davon erst eine Woche vorher aus Dänemark angereist. Wir haben uns entschieden die National Gallery of Art zu besuchen, welche sehr beeindruckend war, selbst für mich, die jetzt nicht gerade der größte Kunstliebhaber ist.





Vom vielen Laufen wird man natürlich hungrig und wir blieben in einem kleinen wunderbaren mexikanischen Restaurant hängen, in dem richtig leckere Guacamole frisch am Tisch, vor unseren Augen zubereitet wurde.



Da zur Zeit Hurricane Joaquin die Ostküste heimsuchte war es dementsprechend kalt und nass und wir wärmten uns danach noch schnell mit einem Pumpkin Spice Latte auf, bevor wir die Metro zurücknahmen. Es war so ungemütlich draußen, dass Helene (das Aupair aus Dänemark) und Ich lieber den restlichen Tag noch im Kino verbrachten, bevor es nach Hause ging. Sonntag haben wir uns dann zum gemütlichen Football gucken getroffen und einen ruhigen Tag verbracht, den wir abends in der Cheesecake Factory ausklingen ließen.
So habe ich auch meinen ersten Hurricane überlebt, wobei wir hier echt nur von den Ausläufern betroffen waren. Zum Glück!
Dieses Wochenende haben die Kids Freitag und Montag frei, da Montag Columbus Day ist. Deswegen hatten meine Gasteltern geplant nach Pennsylvania zu fahren um zu sehen, wie dort die Amish People leben. Leider ist mein Gastvater krank geworden, also fiel das ins Wasser und ich werde mein Wochenende wohl ganz langweilig bei Starbucks und im Fitnessstudio verbringen, wo ich jetzt endlich seit gut 2 Wochen angemeldet bin.

Ich lass von mir hören!