Montag, 25. Januar 2016
#snowzilla2016
Seit zwei Wochen bin ich nun wieder in den USA. Mein "Urlaub" in Deutschland hat mir sehr gut getan, dennoch ist mir aufgefallen, dass hinter dem Satz "Aber Daheim verblasst und die Welt rückt nah" ein ganzes Stück Wahrheit steckt. Bevor ich nach Hause geflogen bin, hätte ich die USA niemals als Zuhause bezeichnet. Aber jetzt, wo ich wieder hier bin, wurde mir bewusst, dass es doch genau das geworden ist: Ein zweites Zuhause. Das ist wohl der Preis, den man bezahlt, wenn man reist und Zuhause verlässt. Selbst wenn man Zuhause ist fühlt man sich immer ein wenig so, als würde etwas fehlen. Dennoch kann ich mich somit ja sehr glücklich schätzen, dass ich mich hier so eingelebt habe.
Meine Zeit in Deutschland habe ich vor allem mit meiner Familie und meinen Freunden verbracht. Die ersten zwei Wochen waren ziemlich anstrengend, da ich erstmal alle abklappern musste. Überraschenderweise konnte ich noch eine Woche länger bleiben, da sich meine Gastfamilie dazu entschieden hatte, auch eine Woche länger in Indien zu bleiben. Diese eine Woche habe ich dann wirklich mal zum Nichtstun genutzt und es sehr genossen!

Sonntagabend bin ich dann gegen 18:30 Uhr in Washington gelandet und wurde von zwei Freundinnen abgeholt. Leider stand ich Zuhause dann vor verschlossenen Türen, da die Garage sich nicht öffnen ließ, durch die ich normalerweise immer gehe. Zum Glück hatte meine Gastmutter einen Schlüssel bei Nachbarn deponiert und nach einer halben Stunde frieren in der Kälte, kam ich endlich rein. Mein Gastvater und die Kids kamen am folgenden Tag, gegen Nachmittag an und schienen sichtlich glücklich, wieder Zuhause zu sein. Die kommende Woche war relativ ruhig und das Wochenende nutzte ich um mit meinen Freunden entspannt über unsere Erlebnisse in den letzten Wochen zu reden und ein paar Besorgungen zu machen. Sonntag war Football angesagt und Jessica und ich haben uns endlich einmal an der Uni eingeschrieben.



Wir haben uns für die Kurse "Abnormal Psychology" und "American History on Location in Washington DC" entschieden, welche meiner Meinung nach, sehr interessant klingen. Beide finden im März/April statt und decken meine zu erreichenden sechs Credit Points ab. Ich bin ganz froh, das erstmal von meiner Liste streichen zu können, da ich bisher nicht wirklich überzeugt war, dass wir halbwegs vernünftige Kurse finden könnten.
Die vergangene Woche war ein großes Durcheinander, da die Kids Montag und Dienstag Ferien hatten, Mittwochen zur Schule mussten und Donnerstag und Freitag wieder Zuhause waren, aufgrund des Schneesturms, der vorallem DC sehr stark getroffen hat. Auch mein Gastvater hat von der Regierung am Freitag frei bekommen, doch so richtig kam der Blizzard erst gegen Nachmittag. Gefühlt sind hier alle durchgedreht und haben sich auf den Weltuntergang vorbereitet, was man schön an den leergefegten Supermarktregalen sehen konnte.



Angefangen zu schneien hat es gegen Freitagmittag und abends sah es noch so aus...



Und so Samstagmorgen...



Es hat noch den ganzen Tag weitergeschneit und heftig gewindet. Aber natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, einmal raus zu gehen. Der Schnee ging mir bis zu den Knien und das war bei Weitem ja noch nicht alles.



Lange hat man es jedoch nicht draußen ausgehalten, da der eisige Wind einem den Schnee immer wieder schön schmerzhaft ins Gesicht getrieben hat. Aber das muss man doch schon einmal gesehen haben. Ganz DC war lahmgelegt und einigerorts kam es auch zu Stromausfällen, von denen wir zum Glück nicht betroffen waren. Im Fernsehen wurde von einem historischen Sturm berichtet (ich bin wohl im richtigen Jahr gekommen) und auch wir sitzen hier seit Freitag fest, da nichts mehr geht.
Heute morgen war der Spuk auch schon vorbei und wir hatten strahlenden Sonnenschein, wobei die Schneemassen natürlich immer noch überwältigend sind. An manchen Stellen bis zu 70cm.



Die Schule bleibt bis mindestens Dienstag geschlossen und auch mein Gastvater hat morgen noch frei, da bisher noch kein Durchkommen ist. Also verbringen wir den Abend heute gemütlich vor dem Fernseher mit Football und sehen, wer im Superbowl spielen wird.

Wie ihr seht geht es uns allen noch gut, auch wenn wir hier erst einmal festsitzen.

Grüße aus den verschneiten USA!



Dienstag, 8. Dezember 2015
Merry New York Christmas
So weit ich mich entsinnen kann, kam mein letzter Beitrag vor Thanksgiving und Weihnachten steht auch schon wieder vor der Tür. Die Zeit vergeht hier echt wie im Flug und ich kann es kaum glauben, dass schon Dezember ist. Aber bleiben wir erstmal bei Thanksgiving...
Ich habe mich schon sehr auf Thanksgiving gefreut, da es mein erstes überhaupt war. Leider bin ich genau einen Tag vorher mit Fieber und Erkältung krank geworden, sodass ich die Feiertage leider größtenteils im Bett verbracht habe. Wir hatten Besuch vom Bruder meiner Gastmutter und seiner Familie, welche alle sehr herzlich waren. Das Essen war sehr gut! Wir hatten unzählige Beilagen und allein das Dessert bestand aus 4 verschiedenen Kuchen und 3 verschiedenen selbstgemachten Eissorten.



Nach dem Dinner haben wir uns alle zusammen noch gemütlich einen Film angeguckt. Am nächsten Tag war natürlich Black Friday, welchen ich mir aber geschenkt habe, aus Angst bei den Massen in der Mall, erdrückt zu werden. Also habe ich den Tag ganz gemütlich mit Cat und Jessica auf der Couch mit Filmen verbracht.
Samstag haben wir drei uns dann noch mal nach Georgetown aufgemacht, da am Abend in DC die Tree Lightning Ceremony stattfand. Verglichen zu der, die wir am National Habor gesehen haben, war diese jedoch eher schlicht. Hinzukam, dass wir 20 Grad hatten, was nicht wirklich zu weihnachtlicher Stimmung beitrug. Dennoch war es natürlich schön anzusehen.



Sonntag habe ich gefühlt den ganzen Morgen mit Helene bei Starbucks verbracht um unseren Trip nach Philadelphia zu buchen, welcher dieses Wochenende ist. Gegen Nachmittag haben wir uns auf zur Mall gemacht, da ich noch ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen mussten, wo wir uns auch mit Cat getroffen haben. Da es ihr letztes Wochenende in den Staaten war, sind wir abends noch zum Abschied nett essen gegangen. Am Dienstag ging dann ihr Flug nach Dänemark und ich vermisse sie sehr! Als ich Sonntagabend nach Hause kam wurde ich mit Weihnachtsmusik begrüßt und meine Gastfamilie war fleißig dabei den Weihnachtsbaum zu schmücken. Die Socken vor dem Kamin hängen auch schon!





Da meine Gastfamilie nächste Woche nach Indien fliegt, wird bei uns schon dieses Wochenende Weihnachten gefeiert. Etwas befremdlich, aber nun gut.

Die kommende Woche habe ich dazu genutzt mich etwas auszukurieren, da ich immer noch etwas angeschlagen war, was am Wochenende leider nicht ganz funktioniert hat. Denn Samstag ging es schon wieder nach DC mit Jessica und Helene. Wir hatten von einem deutschen Weihnachtsmarkt gehört, der in einem Museum einer deutschen Brauerfamilie stattfinden sollte. Leider war der Markt ziemlich enttäuschend, da außer der 6$ Bratwurst, nichts mit Deutschland zu tun hatte.



Das Museum an sich war dennoch nett anzusehen auch wenn es sich nur um das alte Wohnhaus der Familie handelte.



Da wir nach einer Stunde schon mit allem durch waren, entschieden wir uns noch zum Downtown Holiday Market zu gehen, welcher einfach nur überfüllt war. Leider mussten wir alle feststellen, dass wir uns auch hier etwas anderes vorgestellt hatten, da die Aussteller nichts wirklich weihnachtliches verkauft haben. Ein kleines Highlight gab es für Jessica und mich allerdings trotzdem, bei einem Stand der "German Taste" hieß. Eigentlich haben wir schon beim vorherigen Weihnachtsmarkt auf Kinderpunsch gehofft, nun hatten wir ihn aber hier gefunden und sehr gefeiert!



Danach ging es kurz nach Hause, um schnell die Sachen für New York zusammen zu packen und dann ging es auch schon weiter zu einer Hausparty eines der anderen Aupairs, welche wirklich nett war. Ungefähr 30 Aupairs waren da und wir hatten alle eine gute Zeit. Gegen 11:30 machten Helene und ich mich auf zur Metro nach DC, wo unser Bus um 2:00 Uhr ging. Nach wenig Schlaf kamen wir gegen 6:30 Uhr in New York direkt am Times Square an, welchen ich noch nie so leer gesehen habe.



Nachdem wir uns erstmal im Starbucks mit Kaffee wach gemacht haben, haben wir uns zum Rockefeller Center aufgemacht, um den berühmt berüchtigten New Yorker Weihnachtsbaum anzugucken, welcher riesig ist!



Das weihnachtliche New York ist wirklich wunderschön! All die Lichter und die dekorierten Läden, haben uns dazu verleitet, alles zu Fuß zu erledigen, damit wir nichts verpassen, was sich auch sehr gelohnt hat!





Als erstes ging es die 5th Avenue zum Central Park runter, wo wir einfach einen kleinen Spaziergang gemacht und die Ruhe vor dem Sturm genossen haben.







Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf zum Empire State Building und dem Flatiron Building. Von dort aus ging es zum Washington Square Arch, wo wir ein bisschen Zeit verbachten und der Musik lauschten.





Da wir eh schon einmal in Lower Manhattan waren, gucken wir uns auch gleich die High Line an, welche ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Dabei handelt es sich um eine stillgelegte höhergelegte Bahnstrecke, welche heute schön grün bepflanzt ist und als Parkanlage genutzt wird.



Diese sind wir einmal ganz abgelaufen und nach einer kleinen Kaffeepause, haben wir noch einen kleinen Abstecher zur Grand Central Station gemacht.



Damit war unser Tag auch schon fast um und wir machten uns auf den Weg zum Bus. Zuhause angekommen fielen wir beide etwa gegen 24:00 Uhr todmüde ins Bett.
Es war unglaublich schön mal wieder in New York gewesen zu sein, vor allem im Dezember. Natürlich wäre Schnee noch ein Runde schöner gewesen, aber New York ist einfach eine atemberaubende Stadt und immer wieder eine Reise wert!

Ich kann leider nicht versprechen, dass ich nächste Woche noch einen Beitrag zu Philadelphia, meinem vorgezogenem Weihnachten und der White House Weihnachtstour, die ich mit meiner Gastfamilie machen werde, liefern kann, da es (wie einige wahrscheinlich schon wissen) für mich nächste Woche für 2 Wochen nach Deutschland geht und alles etwas stressig wird. Ich freue mich sehr und hoffe wir sehen uns dort!



Montag, 23. November 2015
Ein bisschen Dänemark in den USA
Ich habe gemerkt, dass es mal wieder Zeit für einen Beitrag ist, da mir beim Gedanken an die vergangenen Wochen aufgefallen ist, dass ich mich nur noch mit Mühe erinnern kann, was ich alles erlebt habe. Also bevor alles verschwindet, halte ich es hier noch einmal für euch schnell fest. Angefangen beim Wochenende vor zwei Wochen..
Da viele meiner Freunde hier in den USA Dänen sind, und eine von ihnen sogar bei dänischen Gasteltern wohnt, hat es mich mit ihr auf einen dänischen Weihnachtsbasar in Maryland verschlagen.



Neben viel dänischem Gebäck, gab es Adventsgestecke, Tannenbaumschmuck, welcher genauso aussah, wie den den wir Zuhause haben...



...und noch mehr Essen. Es wurden so gar Hot Dogs verkauft, aber leider haben darauf die gerösteten Zwiebeln und die typisch dänischen Gurken gefehlt. Da ich eigentlich jedes Jahr ein paar Wochen in Dänemark verbringe, kam mir einiges bekannt vor und mich hat vieles an deutsche Weihnacht erinnert. Natürlich war es für Helene toll, all die dänischen Spezialitäten, hier in den USA zu haben.



Da der Basar nicht allzu groß war, hat es uns noch ganz Aupairlike in eine nahegelegene Mall verschlagen. Später machten wir uns zum National Harbor auf, wo ich schon mal vor ein paar Wochen war, weil dort am Abend, die Christmas Tree Lightening Ceremony stattfand.



Auch wenn ich, zugegeben, noch nicht wirklich in Weihnachtsstimmung bin, war die Atmosphäre sehr festlich und die ganzen Lichter sehr schön anzusehen. Natürlich ist amerikanische Weihnacht ganz anders als deutsche. Alles ist viel bunter, heller und größer. An einigen Stellen etwas kitschig, aber durchaus einmal sehenswert.
Leider wurde die ganze Zeremonie etwas durch die Vorfälle in Paris überschattet, weshalb auch das Riesenrad, an diesem Abend, in den französischen Nationalfarben erleuchtet war...



Abgerundet wurde der Abend dennoch mit einem wunderschönen Feuerwerk!



Sonntag hat es mich mit Helene, Cat und Jessica, welche ich auf einem riesigen Aupairtreffen, das jeden Dienstag in einem nahegelegenen Starbucks stattfindet, kennen gelernt habe, in ein Outlet, etwa 40min von hier getrieben. Das nette dort war, dass es nicht nur Outletläden gab, sondern auch ganz reguläre. Das Highlight war aber dennoch der Ikea nebenan, wo wir uns alle ein bisschen wie Zuhause gefühlt haben. Ich habe mich erstmal mit weihnachtlichen Duftkerzen eingedeckt, um ein bisschen in Stimmung zu kommen, und Cups, sowie Tablespoons (Amerikanische Messeinheiten) mussten auch mit, damit ich mal die Rezepte von hier, Zuhause nach kochen kann. Am Abend haben wir uns dann noch in der Cheesecake Factory eingefunden. Also ein klischeehafter Aupairtag.

Die nachfolgende Woche verlief unspektakulär. Freitagabend habe ich mich mit Helene getroffen, um unsere Pläne für New York, die wir schon seit einiger Zeit im Kopf haben, etwas zu konkretisieren. Bisher konnten wir leider nur New York für Dezember festmachen. Ich freue mich schon riesig den Big Apple mit all den Weihnachtslichtern, dem Weihnachtsbaum am Rockefeller Center und dem winterlichen Central Park zu sehen. Das stand schon lange auf meiner Liste: New York im Winter! Vielleicht klappt Philadelphia auch noch, wir werden sehen.

Gestern haben wir uns früh morgens, zusammen mit Jessica zum National Cemetery aufgemacht, wobei es sich um einen Militärfriedhof handelt, der an das Pentagon grenzt und auf welchem auch John F. Kennedy und seine Frau begraben liegen.



Der Friedhof wurde während des Bürgerkrieges, auf dem Anwesen eines Generals errichtet, dessen Haus heute noch besichtigt werden kann.





Von dort aus hat man einen atemberaubenden Blick über DC und mit über 260.000 Beigesetzten, ist es der zweitgrößte Friedhof der USA. Einfach riesig!





Heute sind Cat, Helene, Jessica und ich im Silver Diner Frühstücken gewesen, was eigentlich an einem Sonntagmorgen unmöglich ist, da alles überrannt wird. Aber nach einigem Umherfahren und Warten haben wir dann aber doch etwas zu Essen bekommen. Später sind wir nach Great Falls gefahren um, wie der Name schon verrät, uns die Wasserfälle anzugucken, keine 15 min von hier.





Auch wenn es sehr kalt war, haben wir alle das Wandern und Klettern genossen und wir wurden mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt!





Ich möchte auf jeden Fall noch einmal im Sommer oder Frühling dort hin zurück, wenn alles grün ist.



Jetzt steht aber erstmal Thanksgiving vor der Tür, was meine Gastmutter und ich schon fleißig planen.
Ich berichte!